
Das CBG ist als Erasmus+-Schule akkreditiert!
Erasmus+ ist ein Programm der Europäischen Union, das die europaweite Zusammenarbeit und Kommunikation in allen Bildungsbereichen fördert. Akkreditierte Schulen haben so die Möglichkeit, Projekte in den Themenbereichen „Inklusion und Diversität“, „Medienkompetenz und digitale Bildung“, „Demokratiebildung und europäische Werte“ sowie „Nachhaltigkeit“ gemeinsam mit Partnern in den Programmstaaten der EU durchzuführen.
Auch wir wollten unseren Schülerinnen und Schülern und unseren Lehrkräften – unabhängig vom sozioökonomischen Status, der Herkunft oder der Lebensumstände – gerne die Möglichkeit geben, sich außerhalb des regulären Unterrichts zu bilden, durch internationale Begegnungen zu wachsen und den sozialen Zusammenhalt in Europa zu stärken. Deshalb hat eine Gruppe von Lehrkräften – Gwendoline Etienne, Sheila Hondong, Yannik Rousset und Elisabeth Wachowski – um den Schulleiter Eric Nykiel und die Erasmuskoordinatorin Dr. Tina Theobald von Juli bis Oktober 2024 einen Antrag mit Zielen und Projekten für das Carl-Bosch-Gymnasium erarbeitet und einen umfangreichen Antrag auf Akkreditierung im Erasmus+-Programm gestellt.

Ende Januar dieses Jahres haben wir dann die freudige Nachricht erhalten, dass unsere Bemühungen erfolgreich waren und unser Antrag auf Akkreditierung positiv bewertet wurde, so dass wir nun mit der Internationalisierung unserer Schule beginnen können. Genau bedeutet dies, dass wir ab Juni 2025 bis einschließlich Dezember 2027 Fördermittel für authentische internationale Begegnungen, Schulprojekte und Fortbildungen erhalten können. Zunächst möchten wir uns mit unseren Partnerschulen in Frankreich, Italien und Irland Projekten im Kontext der Themenbereiche Demokratiebildung („Künste als Werkzeug der Demokratie“), der Diversität („Einheit in der Vielfalt – Erinnern für eine gemeinsame europäische Zukunft“) und der Nachhaltigkeit („Schule im Grünen oder grüne Schule?“) widmen und zeitnah weitere Kontakte im europäischen Ausland knüpfen. Die Ergebnisse werden künftig auf einer schuleigenen Erasmus+-Homepage dokumentiert und publiziert.
Erfahrungsbericht: Jobshadowing in Cadiz, Spanien

Anfang Mai 2025 haben wir, Sinje Brandt und Sheila Hondong, kurzfristig die Chance erhalten, ein dreitägiges Jobshadowing an der IES Las Salinas, einer weiterführenden Schule in der Region Cádiz, durchzuführen, das vom Erasmus+ Konsortium RLP finanziert wurde.
Gespannt darauf, was uns erwartet, machten wir uns am sehr frühen Montagmorgen auf den Weg nach Andalusien mit dem Auftrag, unseren spanischen Kolleginnen und Kollegen über die Schultern zu schauen und dabei insbesondere zu beobachten, wie demokratische Kompetenzen (v. a. Wertschätzung, Verantwortung, Toleranz und Empathie) von einer Schulgemeinschaft gelebt werden.
Diese europäischen Prinzipien, die wir gerade im Hinblick auf die stetige Zunahme von Diversität auf der einen und nationalistischen Tendenzen auf der anderen Seite dringend für unsere Demokratie benötigen, haben wir an der Schule als gelebte Werte erfahren dürfen.
Die folgenden drei Tage waren ereignis- und aufschlussreich: Empfangen wurden wir sehr herzlich von der stellvertretenden Schulleiterin und Erasmus+- Beauftragten Eva Luque – und von Musik! Eva erklärte uns, dass die Schulgemeinschaft sich für Popmusik anstelle von Pausenklingeln entschieden hat und dass die Schüler/-innen wochenweise die jeweiligen Songs auswählten. Wir blickten in fröhliche, ausgeglichene und zufriedene Kinder- und Jugendlichengesichter.
Eva zeigte uns auf einem Rundgang durch das Schulgebäude die verschiedenen Bereiche der Schule (u. a. die Werkstätten für den berufsbildenden Teil und den Schulgarten mit den gedeihenden Pflanzen) und stellte uns den Kolleginnen und Kollegen vor.
Im Anschluss hatten wir die Gelegenheit, in verschiedenen Unterrichtsstunden bei sehr unterschiedlichen Kolleginnen bzw. Kollegen und Schülergruppen zu hospitieren. Dabei fiel uns schon nach dem ersten Tag das hohe Maß an Diversität auf, sowohl hinsichtlich des Kollegiums als auch im Blick auf die Schülerschaft. Es gibt eine Integrationsklasse und nach der Mittelstufe besuchen die Schüler/-innen der IES entweder berufsvorbereitende Klassen oder auf die Universität vorbereitende Abschlussklassen. Im spanischen Kollegium konnten wir nicht nur unterschiedlichste Charaktere und Lehrstile beobachten, sondern auch gelebte Inklusion (z. B. eines sehbehinderten Lehrers).
Wertschätzung und Verantwortung erlebten wir insbesondere im Umgang der Schüler/-innen miteinander – wie z. B. solche, die ihren Mitschüler ganz selbstverständlich im Rollstuhl mitnahmen, aber auch im Umgang mit den Räumlichkeiten der Schule, die tatsächlich frei von jeglichem Müll war – und dafür gefüllt mit von den Schüler/-innen gestalteten Plakaten zu aktuellen Themen, wie Gleichberechtigung von Frauen, Gewaltfreiheit und Akzeptanz. Diese Eindrücke haben uns nachhaltig bewegt und wir wünschen uns, dass mehr Mitglieder unserer Schulgemeinschaft die Möglichkeit wahrnehmen werden, ähnliche Bereicherungen in zukünftigen Jobshadowings zu erfahren, die uns glücklicherweise dadurch ermöglicht werden, dass unsere Schule als Erasmus+-Schule zertifiziert worden ist.

