LAT Lern- und Arbeitstechniken
Beim Fischen suchen wir nach einer Methode, essbare, nahrhafte und wohlschmeckende Fische zu fangen. Dabei haben sich Netze besonders bewährt. Mit ihnen fischen wir recht erfolgreich.
Beim Lernen ist es wie beim Fischfang: Wir brauchen ein Netz, um mit Aussicht auf Erfolg Wissen zu sammeln, zu Erkenntnissen zu kommen und Fähigkeiten zu erwerben und zu sichern.
Dazu haben wir bei uns am Carl-Bosch-Gymnasium in vielen Jahren das Programm
Lern- und Arbeitstechniken entwickelt.
Worum geht es bei den Lern- und Arbeitstechniken?
Lernen ist – wie Jagen, Fische fangen, Früchte sammeln, ein Feld bestellen oder Gespräche führen – ein elementarer Vorgang. Mit dem ersten Atemzug an lernen wir. Neugierig erkunden wir die Welt und machen uns Erfahrungen zu eigen. Diese Neugier und dieses Interesse an der Erforschung des Unbekannten sind hervorragende Voraussetzungen für die Schule. Auf ihnen bauen wir auf.
Allerdings müssen wir einen Schritt weiter gehen. Wir leben in einer hochkomplexen Welt. Nicht umsonst ist die Jugendzeit heute viel länger als in traditionellen Gesellschaften. Wir müssen viel mehr lernen, um in unserer kulturell überformten modernen Gesellschaft zu bestehen. Glücklicherweise sind die Vorgänge beim Lernen gut erforscht, so dass wir auf einer professionellen, wissenschaftlichen Basis Fehler vermeiden und erfolgreiche Strategien verfolgen können.
Soziales Lernen
Gemeinsames Lernen hat unschätzbare Vorteile. In der Gruppe erfahren Kinder und Jugendliche eine anregende Lernumgebung, sie werden ermutigt, lernen andere Perspektiven kennen und mit ihnen umzugehen, setzen sich mit anderen Gleichaltrigen ebenso spielerisch wie ernsthaft mit Problemen auseinander und können Möglichkeiten ihrer Lösung erproben.
Kommunikatives Lernen
Der wichtige Aspekt des kommunikativen Lernens wird beim gemeinsamen Gespräch und beim Einzelvortrag vertieft. Vereinfacht gesagt geht es darum, Regeln eines gelingenden Gesprächs zu erarbeiten und zu beachten. Das ist die Grundlage, auf der dann in vielen verschiedenen, aufeinander aufbauenden Schritten Rede- und Präsentationstechniken eingeübt und angewendet werden. Ziel es ist, dass alle frei sprechen können und in der Lage sind, Sachverhalte – auch mit Unterstützung moderner Medien – angemessen zu präsentieren und überzeugende Reden zu halten.
Methodisches Lernen
Beim methodischen Lernen stehen Lernstrategien und Arbeitstechniken im Mittelpunkt. Das methodische Lernen ist die Königsdisziplin unseres Schwerpunkts LAT. Dabei geht es zunächst um die Frage, wie Störungen beim Lernen und Irrwege vermieden werden und individuell geeignete Strategien gefunden und immer wieder praktiziert werden können. Beim Lernen entstehen neuronale Netze, die mit Hilfe von Wiederholungen fester und stabiler, d.h. besser geknüpft werden. Was wir mehrmals gemacht haben, können wir besser, und wir können es uns besser merken, je mehr Sinne daran beteiligt werden.
Mit Hilfe dieser hier nur skizzenhaft wiedergegebenen Überlegungen haben wir ein Methodenprogramm zusammengestellt, bei dem die Klassenlehrer mit ihren Klassen die grundlegenden Bedingungen und Faktoren des Lernens erarbeiten und festigen.
Auf der Ebene der einzelnen Fächer werden in der Regel Methodenkarten entwickelt, um fundamental wichtige Themen einzuführen und Lösungsstrategien zu sichern. Diese Methodenkarten sind für die Hand der Schüler bestimmt und sollen im Laufe eines Schuljahres mehrmals verwendet werden, um Wissen und Fertigkeiten nachhaltig zu sichern. Wir wollen kein kurzfristiges Wissen anhäufen, das dann ebenso schnell wieder vergessen wird. Es kommt uns auf nachhaltiges Lernen an. Unsere Schülerinnen und Schüler sollen in jedem Fach über alle wichtigen Fähigkeiten und Fertigkeiten verfügen, sollen kompetent sein und auf hohem (am liebsten auf höchstem) Niveau arbeiten können.
Dazu verständigen sich die Kolleginnen und Kollegen im Kreis der Jahrgangsfachkonferenzen über die vorgesehenen und nötigen Themen und Inhalte, die Methoden ihrer Einführung und Festigung und beraten über eine geeignete Evaluierung, um herauszufinden, inwieweit die Vorhaben geglückt sind und wo eventuell Verbesserungen notwendig sind. Diese Erfahrungen werden weitergegeben, um im kommenden Jahr darauf aufbauen zu können.
